Blickpunkte

Zielgruppen - Beratungsbedürftige Erben

Die "Generation der Erben" ist den Finanzdienstleistern schon lange lieb und wert - schließlich will ein Großteil der Begünstigten zumindest einen Teil des Ererbten sinnvoll anlegen, braucht also sinnvolle Angebote. Und häufig werden sie von zwei Seiten umworben: der Bank des Vererbenden und ihrer eigenen. Und der Beratungsbedarf steigt offenbar: Hatte sich bisher nur jeder vierte Erbe den Rat eines Steuer-, Bank- oder Finanzberaters gesucht, so die Postbank-Erbschaftsstudie 2013, so plant von den jetzt angehenden Erben bereits jeder Dritte solche Gespräche.

Das hat nicht zuletzt mit der steigenden Bedeutung von Immobilien-Erbschaften zu tun. Bisher waren Immobilien erst in jedem zweiten Nachlass enthalten. Künftig wird dieser Anteil auf zwei Drittel steigen. Von den Erben bezogen werden die ererbten Eigenheime indessen nur noch halb so häufig wie früher. Hier müssen also Entscheidungen darüber getroffen werden, was mit dem Erbe geschehen soll. Das lässt den Anteil derjenigen, die sich beraten lassen, auf 40 Prozent steigen. Das Haus oder die Wohnung verkaufen wollen dabei nur 30 (bisher 37) Prozent. Entsprechend häufiger wollen die künftigen Erben vermieten (19 statt bisher 14 Prozent). Das Thema Erbschaft hat aber auch noch eine zweite Seite: Denn auch die künftigen Erbschaftsgeber beschäftigen sich der Studie zufolge heute früher und intensiver mit dem Thema. Zwei Drittel der über 50-Jährigen haben sich bereits mit dem Thema beschäftigt. Und von ihnen hat auch jeder Zweite schon mindestens einmal etwas geerbt.

Wichtigstes Ziel für Menschen, die ein Erbe hinterlassen wollen, ist die klar geregelte Aufteilung des Besitzes. Sie ist 77 Prozent der Befragten "ganz besonders wichtig", gefolgt vom Vorliegen aller wichtigen Dokumente und Vollmachten im Todesfall. Auch hieraus könnten sich Beratungsanlässe ergeben. Red.

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