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bankassurance + allfinanz Bankassurance im Aufwind?

Die Finanzkrise beeinflusst die Vorlieben der Deutschen zur Geldvermögensbildung maßgeblich. Ökonomen rechnen zwar aufgrund jüngerer Tarifabschlüsse mit zunächst begrenzten negativen Auswirkungen der Krise auf das verfügbare Einkommen privater Haushalte: Die DZ Bank sagt hier für 2008 sogar einen leichten Anstieg um 2,4 Prozent auf 1579 Milliarden Euro voraus.

Doch selbst wenn viele Bürger den Abschwung noch nicht in der eigenen Geldbörse zu spüren bekommen: Die alltäglich negativen Nachrichten haben bekannterweise bereits zu erheblicher Zurückhaltung beim Konsum und einer deutlich erhöhten Sparquote geführt. Bei der DZ Bank schätzt man, dass die Kenngröße im kommenden Jahr von aktuell etwa 11,3 Prozent auf 11,5 Prozent weiter zulegt - auf den höchsten Wert seit 15 Jahren.

Insbesondere im Herbst 2008 haben die Anleger massiv reagiert und ihre Gelder in risikolose Bankeinlagen umgeschichtet. Die Geldvermögensbildung in Form von Versicherungen ist hingegen stabil geblieben. Für die kommenden beiden Jahre geht das genossenschaftliche Zentralinstitut für die Versicherer von einem steigenden Anteil am privaten Geldvermögensbestand von 26,3 Prozent auf 28 Prozent aus. Die Begründung: Bereits der letzte Börsencrash im Jahr 2001 habe eine dauerhaft verstärkte Sicherheitsorientierung der privaten Anleger zur Folge gehabt. Die derzeitige Krise lässt daher eine gesteigerte Nachfrage nach leicht verständlichen beziehungsweise bereits etablierten Produkten mit niedrigem Risiko erwarten.

Von dieser Situation wollen die deutschen Versicherer profitieren: Der Vertrieb genießt bei ihren Investitionsentscheidungen hohe Priorität. Etwa jeder fünfte Euro der geplanten Ausgaben soll bis 2011 in diesen Bereich fließen, so die Zahlen von Steria Mummert. Dabei will sich die Assekuranz insbesondere auf die Standardisierung von Prozessen in der Vertriebsunterstützung und der Bestandsführung fokussieren sowie die Vertriebsmannschaften weiterbilden.

Und auch wenn mit dem Verkauf der Dresdner Bank von der Allianz an die Commerzbank die Bankassurance nahezu als totgesagt gilt: Investition in den Bankvertrieb lohnen durchaus, so zeigt es ein Blick auf den Towers-Vertriebswege-Survey. Der Vertriebsweg Bank war 2007 im Lebensversicherungsgeschäft, in dem der Neuzugang etwa 18,3 Milliarden Euro betrug, deutlicher Gewinner.

Indexpolicen beflügeln Bankvertrieb

27,9 Prozent des Neugeschäfts in dem Segment wurden über Kreditinstitute generiert und damit 1,6 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Den etwa zwölf Milliarden Euro umfassenden Markt der Leben-Policen gegen Einmalbeiträge führen die Banken klar an. Die Berater von Towers Perrin führen das auf Produktentwicklungen wie Indexpolicen zurück, die in einem relativ kurzen Zeitfenster verkauft werden. Der Bankvertrieb ist durch die hohe Steuerbarkeit für diese Produkte ideal. Bei den laufenden Beiträgen zeigt der Vertriebsweg Bank lediglich ein Wachstum im Bereich von einem Prozentpunkt.

Nach wie vor wurde zwar 2007 wie in den beiden Vorjahren der größte Anteil am Neugeschäft Leben (28,5 Prozent) von unabhängigen Vermittlern generiert. Diese konnten Rückgänge im Geschäft mit den Einmalbeiträgen über den Zuwachs beim Geschäft mit laufenden Beiträgen nahezu vollständig ausgleichen. Der Vorsprung der Unabhängigen vor den Ausschließlichkeitsvertrieben (28,1 Prozent) und den Banken schmilzt aber. Die Ausschließlichkeitsorganisationen setzten 2007 - entgegen einschlägiger Prognosen aus den Vorjahren, die ein vermehrtes Verlangen der Kunden nach unabhängiger Beratung vorausgesagt hatten - eine bereits 2006 beobachtete Aufwärtsbewegung fort. Sie konnten sich vor allem im Einmalgeschäft gut behaupten.

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