Mit Selbstironie und einem Wiedererkennungseffekt arbeitet die Berliner Quirin Bank in ihrem neuen TV-Spot, der seit Ende August 2010 eingesetzt wird. Sich selbst als "Deutschlands unbeliebteste Bank ..." zu titulieren sichert erst einmal Aufmerksamkeit, verlangt dann aber möglichst schnell nach dem erläuternden Hinweis zur Aufklärung - nämlich "..bei den Banken". Beachtung dürfte zudem eine sprachliche Anspielung auf die KfW-Bankengruppe finden, die zu Beginn der Lehman-Pleite in den Medien wegen einer millionenschweren Fehlüberweisung als "dümmste Bank Deutschlands" verspottet wurde, im Laufe der Erholung an den Märkten und des eigenen Hauses mit diesem Attribut aber durchaus öffentlichkeitswirksam kokettiert hatte. Ob die Quirin Bank mit dem TV-Auftritt den trotz Finanzkrise herrschenden Zuspruch zum herkömmlichen kostenfreien Beratungsansatz im Bankgeschäft stoppen und der hauseigenen Honorarberatung zu den erhofften Zuwächsen verhelfen kann, bleibt indes fraglich. Noch herrscht im größten Teil der Branche Skepsis über die Erfolgsaussichten des Konzepts.
Entwickelt wurde die Kampagne zusammen mit der Kommunikationsagentur Euro RSCG, München. Der zugehörige Spot wurde im April dieses Jahres mit der Münchener Filmproduktion Wolff Brothers in Vancouver gedreht. Parallel werden in überregionalen Medien verschiedene Anzeigenmotive geschaltet. Einen weiteren Schwerpunkt der Kampagne sieht die Bank in umfassenden Onlinemaßnahmen und Direktmailing-Aktionen.