Firmenkundengeschäft

Leasing Deutsche Leasing kooperiert mit EIB - Signalwirkung fürs Inland?

In 23 Ländern ist die Deutsche Leasing AG, Bad Homburg, mittlerweile aktiv. 2012 steuerten die ausländischen Gesellschaften rund 1,5 Milliarden Euro zum Neugeschäft bei, was einem Plus von zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Neugeschäftsanteil der Auslandsgesellschaften beträgt damit rund 21 Prozent.

Ein Selbstzweck ist das Wachstum im Ausland freilich nicht; grundsätzlich gilt dabei ein "deutscher Link". Das können deutsche Unternehmen sein, die im Ausland Geschäfte machen oder auch ausländische Firmen, die beispielsweise in deutsche Maschinen investieren.

Verglichen mit dem Geschäft im Heimatmarkt hatte das Auslandsgeschäft einen Haken: Zugriff auf Fördergelder hatte man dort nicht. Das hat sich nun geändert. Im März hat das Unternehmen eine Vereinbarung mit der Europäischen Investitionsbank EIB unterzeichnet, um kleine und mittlere Unternehmen mit weniger als 3 000 Beschäftigten zu fördern, die für beachtliche 80 Prozent der Arbeitsplätze in Europa stehen. Wegen der großen Zahl der Unternehmen arbeitet die EIB mittlerweile mit Intermediären zusammen. Hier konnte sich nun auch die Deutsche Leasing etablieren.

Dank der Vereinbarung kann sie in den nächsten fünf Jahren Fördermittel in Höhe von 100 Millionen Euro an kleinere und mittlere Unternehmen in 19 europäischen Märkten weiterreichen und damit einen Großteil ihrer Auslandsaktivitäten unterstützen. Keinen Zugriff auf Fördermittel hat das Unternehmen nun nur noch in den USA, Kanada, Brasilien und China. Doch nicht nur im Hinblick auf das Auslandsgeschäft freut sich der Vorstandsvorsitzende Kai Ostermann über die neue Zusammenarbeit mit der EIB. Vielmehr erhofft er sich auch eine Signalwirkung Richtung Inland.

Zwar arbeitet das Unternehmen mit der KfW, der Landwirtschaftlichen Rentenbank und einer Reihe von Landesförderinstituten (genannt werden LfA Förderbank Bayern, Investitionsbank Schleswig-Holstein, Investitionsbank des Landes Brandenburg und Sächsische Aufbaubank) bereits gut zusammen. Im Geschäftsjahr 2011/2012 seien bei ihnen "neue Finanzierungsmittel in nennenswertem Umfang als Globaldarlehen eingeworben und das Programmkreditgeschäft ausgebaut" worden, berichtete das S-Verbundunternehmen auf der Bilanzpressekonferenz. Und doch gebe es weiteren Handlungsbedarf: Banken hätten es beim Zugriff auf Fördermittel leichter, monierte Ostermann schon im Dezember letzten Jahres, und die Kritik gilt unverändert. Denn manche Förderprogramme sind bisher nicht für Leasing geöffnet - zu Unrecht, meint Ostermann.

Traditionell ist die Zusammenarbeit mit den Förderbanken Kreditinstituten als Durchleitungsstelle vorbehalten. Solange die Rahmenbedingungen für Leasing deutlicher von denen für Kreditinstitute abwichen, war dies unwidersprochen. Seit auch Leasingunternehmen dem Kreditwesengesetz unterliegen und von der BaFin beaufsichtigt werden, gebe es jedoch keinen wirklichen Grund mehr für solche Einschränkungen. Immerhin scheinen die Förderinstitute hier mittlerweile Gesprächsbereitschaft zu signalisieren. Red.

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