Blickpunkte

Preispolitik - Wettlauf um die Depots

Noch ist der Konditionenwettkampf um die Tagesgeldzinsen nicht zum Erliegen gekommen. Die Erkenntnis, dass man damit vielfach vor allem die sogenannten Zinshopper anspricht, hat das gegenseitige Überbieten mit Lockangeboten aber doch merklich abflauen lassen. Im Fokus sind einmal mehr stabile, "werthaltige" Kundenbeziehlungen.

Hierfür hat die Kreditwirtschaft - bei einem allmählich wieder anziehenden Wertpapiergeschäft - das Depot als Anker entdeckt. Wo noch bis vor kurzem Prämien für Tagesgelder gezahlt wurden, werden deshalb derzeit allenthalben Wechselprämien fürs Wertpapierdepot ausgelobt. Die Postbank war damit im Frühjahr 2009 negativ in die Schlagzeilen geraten, allerdings vor allem deswegen, weil die Prämie nur während einer sogenannten "Happy Hour" angeboten wurde.

Als Richtwert für die Neukunden-Geschenke hat sich ein Prozent der übertragenen Fondsanteile etabliert. Die Obergrenzen sind aber durchaus unterschiedlich. Maximal 250 Euro sind es bei der Comdirect, bis zu 300 Euro bei der SEB und bis zu 500 Euro bei der DAB Bank. Zusätzlich winken Extra-Konditionen beim Tagesgeld.

"Depothopping" soll dabei ganz offensichtlich ausgeschlossen werden. So macht die SEB ein ganzheitliches Beratungsgespräch zur Voraussetzung und lockt mit einer zusätzlichen Prämie von maximal 150 Euro für Neuanlagen in Fonds. Und bei der Onvista-Bank gibt es zwar keine Prämie. Dafür erhalten alle Kunden, die bis Ende März 20 Transaktionen mit einem Mindestordervolumen von 1 000 Euro durchführen, ein Dell-Notebook. Wie stark die hierfür in Frage kommende Klientel indessen für solche Schnäppchenangebote sensibel ist, darf sicher gefragt werden. sb

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