Mit ihrer Ankündigung, bestehende regionale Werbemaßnahmen im kommenden Jahr durch eine nationale Kampagne zu flankieren, folgt die PSD-Bankengruppe einer Methode, die die Sparda-Banken gerade erprobt haben. Letztere legten im Frühjahr 2007 erstmals eine nationale Werbekampagne auf, der sie heute einen respektablen Erfolg bescheinigen (siehe Beitrag Kohlleppel auf Seite 13). Die PSD-Banken als "beratende Direktbanken" glauben nun ebenfalls an einen höheren Nutzwert überregionaler Maßnahmen, gleichwohl die dezentrale Werbung der einzelnen Institute parallel weiterlaufen wird.
Dass sich die Strategien der beiden Sonderinstitutsgruppen im genossenschaftlichen Verbund, die auf einen ähnlichen Werdegang als ehemalige Post- beziehungsweise Eisenbahner-Banken zurückblicken können, trotz ähnlicher Tendenzen aber durchaus in verschiedene Richtungen entwickeln, zeigt insbesondere die Ankündigung von elf der 15 PSD-Banken, mit der Hypoport AG, dem Betreiber der Business-to-Business-Plattform Europace, kooperieren zu wollen. Sie verdeutlicht, wie stark die Gruppe ihren Vertrieb auf das Ankerprodukt Baufinanzierung ausrichtet. In den Zahlen für das Jahr 2008 machen Hypothekenkredite bei den PSD-Banken etwa 95 Prozent des gesamten Kreditgeschäftes aus. Bei diesem Posten verzeichneten die 15 Institute im Jahresverlauf einen Zuwachs von 1,7 Prozent auf 11,044 Milliarden Euro.
Die Bilanzsumme der Gruppe erhöhte sich um 3,1 Prozent auf 19,691 Milliarden Euro. Die Kunden- und Mitgliederzahl stieg um rund 50 000 auf 1,2 Millionen. Damit profitierten die PSD-Banken weniger stark vom verbesserten Image des Genossenschaftsverbundes als die Sparda-Banken. Zum Vergleich: Letztere legten bei der Bilanzsumme um 7,6 Prozent auf 56,6 Milliarden Euro und bei den Kundenkrediten um 4,1 Prozent auf 30,7 Milliarden Euro zu. Die genossenschaftlichen Charakteristika der Bankengruppe in der neuen Kampagne deutlich hervorzuheben, wie es die Sparda-Banken durch eine orange-blaue Farbgebung in ihrem Logo tun, könnte den PSD-Banken nicht schaden. hm