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R+V 24: Nicht an den Banken vorbei

Lange Zeit war der Direktvertrieb über das Internet für die R+V Versicherung ein Tabu. Angesichts der hohen Bedeutung der Genossenschaftsbanken für den Vertrieb - sie vermitteln im Bereich Leben/Kranken rund 90 Prozent des Neugeschäfts, im Kompositgeschäft knapp die Hälfte wollte man ihnen im Netz nicht als Konkurrent gegenübertreten.

Mittlerweile hat sich der Online-Vertrieb zumindest für bestimmte Versicherungsprodukte, darunter allen voran die Kfz-Policen, jedoch so etabliert, dass man als drittgrößter Kfz-Versicherer am Markt die Entwicklung nicht länger ignorieren konnte. 2008 wurde deshalb die R+V 24 als Internet-Direktversicherer gegründet.

Zugeständnisse an die Genossenschaftsbanken gibt es bei dessen Konzeption durchaus:

R+V 24 konzentriert sich allein auf das Kfz-Geschäft, das traditionell ohnehin nicht die Stärke des Bankgeschäfts ist. Und dabei soll es, wie im Verbund kommuniziert, auch künftig bleiben.

Ganz an den Primärbanken vorbei geht das Geschäft darüber hinaus nicht. Die Institute haben die Möglichkeit, das Angebot auf ihrer Website zu verlinken. Für jeden so generierten Abschluss erhalten sie einmalig 60 Euro an Provision.

Verglichen mit dem selbst vermittelten Geschäft und den daraus zu erzielenden Bestandsprovisionen mag ein solches Modell sicher wenig attraktiv sein. Immerhin bietet es die Möglichkeit, am zunehmenden Trend zum Online-Abschluss zumindest ein wenig zu partizipieren.

Obwohl das Projekt sich einstweilen noch in der Pilotphase befindet (bislang wurden 3 000 Verträge abgeschlossen), ist die "konfliktabbauende Bereitschaft zur Kooperation", wie man es bei der R+V nennt, unter den genossenschaftlichen Primärbanken deshalb hoch. Rund 200 Institute haben sich bereits für die Verlinkung des Angebots entschieden - Tendenz steigend.

Zwei weitere Produktinnovationen hat die R+V übrigens seit 2008 für die klassischen Vertriebswege im Angebot. Speziell für den Bankvertrieb gescheitert ist eine Berufsunfähigkeitspolice, die sich mit nur zwei Gesundheitsfragen und einer Jahresrente von 9 000 Euro an junge Kunden wendet. Der Vertrieb ist angelaufen, die ersten 5 000 Verträge sind abgeschlossen.

Als "spannendes Produkt" bezeichnet man darüber hinaus eine Minijobber-Rente, die es auch Erwerbstätigen im Rahmen von 400 Euro-Jobs ermöglichen soll, eine kleine eigene Altersvorsorge aufzubauen. Hier sind die ersten Vertriebsaktionen gerade erst gestartet.

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