Blickpunkte

Social Media - Milliarden-Marke geknackt

Zugegeben - die Zahlen sind schon beeindruckend: Mehr als eine Milliarde Nutzer tummeln sich inzwischen in dem weltweit größten Online-Netzwerk, rein rechnerisch ist damit jeder siebte Erdenbewohner auf Facebook. Davon nutzen alleine 600 Millionen Menschen die Plattform mindestens einmal im Monat auf einem Handy oder Tablet. Darüber hinaus zählt Facebook mittlerweile nach eigenen Zahlen 1,13 Billionen "Gefällt-mir"-Angaben, 140,3 Milliarden Freundschaftsverbindungen, 219 Milliarden geteilte Fotos und 17 Milliarden Checkins. Das Durchschnittsalter der Nutzer liegt bei 22 Jahren. Kann es sich eine Bank oder Sparkasse angesichts dieser überwältigenden Zahlen überhaupt noch leisten, nicht in Facebook vertreten zu sein? Ist diese Plattform inzwischen nicht die einzige Möglichkeit, gerade in der so wichtigen Zielgruppe der jungen Erwachsenen die Bestandskunden an das Haus zu binden und neue Kunden für das Institut zu begeistern?

Auf keinen Fall dürfen diese beeindruckenden Zahlen alleinige Triebfeder für den Aufbau einer Facebook-Präsenz sein. Noch eine weitere Seite in sozialen Medien mit einem weiteren i-Pad-Gewinnspiel schafft nur kurzzeitig "Gefällt-mir"-Angaben und damit Aufmerksamkeit, nachhaltigen Eindruck hinterlässt dies allerdings nicht. Gleichzeitig zeigen die Mitgliederzahlen auf Facebook allerdings auch, dass soziale Netzwerke inzwischen wirklich nicht nur einen Trend darstellen. Sie sind Fakt, ob man sie mag oder nicht und so seltsam einem das zuweilen offenherzige Verhalten einiger Facebook-Nutzer auch erscheint.

Gerade Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken sind allerdings gut beraten, sich Klarheit über die entscheidenden Trends zu schaffen. Sie sollten wissen, welche Medien sie für ihre Ziele einsetzen müssen, und welche spezifischen Spielregeln jeweils gelten! Mit Sicherheit werden die sozialen Medien die konventionellen Instrumente zur Kundenbindung nicht ablösen, sondern vielmehr ergänzen. Gerade in der Zielgruppe junger Erwachsener und junger Familien stellen Transparenz und Zugang in den sozialen Medien jedoch zunehmend einen fundamentalen Erfolgsfaktor dar.

Wichtig sind in diesem Zusammenhang nicht zuletzt verbindliche Regeln in der Kommunikation über soziale Medien, beispielsweise über sogenannte Social Media Guidelines. Gleichzeitig müssen die entsprechenden Mitarbeiter auch über die notwendige Medienkompetenz verfügen und sich mit den Chancen und vor allem den Risiken dieser Plattformen eingehend auseinandersetzen. Ein gewisses Vertrauen des Vorstands in die Arbeit seiner Mitarbeiter auf diesen Plattformen schadet darüber hinaus selbstverständlich nicht. Vor allem jüngere Mitarbeiter lassen sich mit Sicherheit für dieses Thema begeistern, sodass die Institute die notwendigen Voraussetzungen für einen ersten Start in sozialen Medien schaffen können. KD

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