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Unsicherheit bei der Altersvorsorge

82 Prozent der Menschen in den alten und 81 Prozent in den neuen Bundesländern haben mittlerweile Maßnahmen zur Absicherung ihrer finanziellen Zukunft getrof en. Im Osten hat sich das Niveau ge genüber dem Vorjahr um sechs Prozentpunkte erhöht, während es im Westen unverändert geblieben ist. Damit hat sich die Vorsorgelücke zwischen West und Ost geschlossen. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Icon-Studie im Auftrag des DSGV.

Stagnation weist die Studie vor allem für die Riester-Rente aus. In den vergangenen Jahren hatte sich der Anteil der Fdöerrberechtigten, die bereits einen Vertrag abgeschlossen haben, kontinuierlich erhöht seit 2007 jährlich um zwei bis drei Prozentpunkte. 2011 stagnierte er jedoch auf dem Niveau des Vorjahres. Und die Quote derer, die sich zumindest mit dem Gedanken eines Abschlusses tragen, sank sogar von 21 auf 17 Prozent. Das an sich müsste angesichts der Entwicklung in den vergangenen Jahren noch kein Alarmsignal sein. Gemeinsam mit der Stagnation bei der Penetration scheint sich aber doch abzuzeichnen, dass Riester an Attraktivität verliert.

Die Sensibilität der Verbraucher für die Vorsorgethematik ist gleichwohl hoch. Zwei Drittel der Bundesbürger fürchten, dass ihre Rente nicht ausreichen wird, um ihren Lebensunterhalt davon zu bestreiten, hat Toluna im September erhoben. 73 Prozent fürchten, im Alter ihren Lebensstandard senken zu müssen, weist auch der Deutschland-Trend-Vorsorge des Deutschen Instituts für Altersvorsorge DIA für das dritte Quartal 2011 aus. Das ist der höchste Wert seit 2009.

Was die Abschlussbereitschaft betrifft, kommen die Marktforscher dennoch zu unterschiedlichen Ergebnissen. Das DIA kam im dritten Quartal auf eine Quote von 33 Prozent - dem höchsten Wert seit 2009. Die Postbank-Studie "Altersvorsorge in Deutschland" hingegen weist einen spürbaren Rückgang aus. Nur noch die Hälfte der Unter-Dreißigjährigen plant ihr zufolge einen Ausbau der privaten Altersvorsorge - ein Negativrekord seit 2003. Jeder vierte junge Berufstätige will explizit nicht weiter vorsorgen. Das ist allein gegenüber 2010 eine Verdoppelung. Insgesamt planen 40 Prozent der Berufstätigen keinen weiteren Ausbau ihrer privaten Vorsorge.

Die nur zögernde Vorsorgebereitschaft hängt nicht zuletzt mit der Euro-Krise zusammen. Jeder Dritte befürchtet eine Entwertung der Ersparnisse durch Inflation. Und 43 Prozent der Berufstätigen fragen sich mittlerweile, "welche private Anlageform überhaupt noch Sinn macht". Auf die Frage, welche Anlageform als besonders sicher gesehen wird, nennen deshalb 39 Prozent der Befragten Gold. Riester kommt dagegen nur auf 21 Prozent.

Jeder Dritte derjenigen, die ihre Vorsorge überhaupt noch erweitern wollen, setzt dabei auf den Immobilienerwerb. In der Vorsorgeberatung, so die Postbank sollte man deshalb die positive Stimmung zum Immobilienerwerb nutzen und für Wohn-Riester werben. Denn diese staatliche Fördermöglichkeit ist 40 Prozent der Befragten noch unbekannt.

Geht es um Rentenversicherungen, kann man jetzt noch auf die steigenden Altersgrenzen in der Altersvorsorge hinweisen. Denn ab 2012 werden nur noch solche Verträge gefördert, die frühestens zum 62. Geburtstag des Kunden ausgezahlt wer den. Das Ziel "Rente mit 60", das viele Berufstätige anstreben, könnte somit vielleicht doch noch zu einem kleinen Schlussverkauf reichen.

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