Blickpunkte

Filiale - SB-Foyer im Winter

Nur mit Karte zu betätigende Türöffner an den SB-Foyers von Bankfilialen gibt es in Deutschland praktisch nicht mehr. Wo keine Magnetstreifendaten ausgelesen werden, so der Gedanke, dort gibt es auch nichts zu manipulieren. Der Abbau der Türöffner war also der leichteste Weg, Ansatzpunkte für das "Skimming" zu vermeiden.

Gerade in der kalten Jahreszeit zeigt sich aber immer wieder, dass man mit dieser Maßnahme zwar ein Sicherheitsrisiko ausgemerzt hat, sich an anderer Stelle aber neuen Ärger zuzieht. Denn an bestimmten Standorten werden die Bankfilialen gern von Obdachlosen als Nachtquartier genutzt.

Für Kunden mag sich dadurch das Sicherheitsrisiko nicht wesentlich erhöhen. Die "gefühlte" Sicherheit spielt aus Kundensicht indessen auch eine wesentliche Rolle. Studien ergeben immer wieder, dass Kunden lieber Geldautomaten in den Räumen der Bank oder Sparkasse aufsuchen als solche an der Außenseite des Gebäudes, weil sie sich dort sicherer fühlen.

In dem geschlossenen Selbstbedienungsbereich aber von herumlungernden Gestalten mit Bier- oder Schnapsflaschen in den Händen beobachtet zu werden, trägt sicher nicht zum Wohlbefinden bei - von der Geruchsbelästigung durch unangenehme Mischungen aus verschüttetem Alkohol und Urin ganz zu schweigen.

Das Problem in den Griff zu bekommen ist sicher nicht ganz einfach. Und manches Kreditinstitut wird es auch als Teil seiner gesellschaftlichen Verantwortung sehen, Wohnsitzlose in seinen Räumen zu dulden, um ihnen zu einer warmen Nacht zu verhelfen. Spenden für Obdachlosenquartiere wären da vermutlich keine echte Alternative, da diese von vielen Betroffenen ganz bewusst gemieden werden.

Insofern hat eine Duldungsstrategie sicher ihre Berechtigung. Gleichwohl gilt es dabei die Interessen der Kunden im Auge zu behalten. Beispielsweise könnte man in betroffenen Standorten regelmäßig Sicherheitsdienste vorbeischicken, um nur solche Personen zu dulden, die sich ordentlich verhalten. Red.

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