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Fondspolicen weiter auf dem Rückzug

Fondspolicen sind für den Vertrieb ein unsicheres Geschäft. Denn das Absatzpotenzial - und vermutlich auch die Zufriedenheit der Kunden mit den abgeschlossenen Verträgen - steht und fällt mit den Entwicklungen an den Kapitalmärkten beziehungsweise mit dem Vertrauen der Anleger in dieselben. Und so gab es beim Neugeschäft mit fondsgebundenen Lebens- und Rentenpolicen im letzten Jahrzehnt ein ständiges Auf und Ab. Entsprechend schwankte der Gesamtmarktanteil der fondsgebundenen Produkte beträchtlich. Stieg er von 2005 bis 2009 von 22 auf 32 Prozent, ist er seitdem kontinuierlich rückläufig. 2011 betrug er gerade einmal 14 Prozent. Das ist so niedrig wie in keinem anderen Jahr in den letzten zehn Jahren, so hat es Towers Watson ermittelt.

Diese 14 Prozent verteilen sich wie folgt: Acht Prozent entfielen im vergangenen Jahr auf fondsgebundene Rentenversicherungen, drei Prozent auf Riester-Verträge auf Fondsbasis und zwei Prozent auf die Basis-Rente. Das heißt: 60 Prozent des fondsgebundenen Neugeschäfts entfallen auf Rentenverträge, 38 Prozent auf Riester- oder Basisverträge und nur zwei Prozent auf fondsgebundene Lebensversicherungen.

Riester-Policen trotz Rückgangs weiter wichtig

Insgesamt ist das Neugeschäft mit Fondspolicen 2011 um 15 Prozent auf 933 Millionen Euro zurückgegangen, gemessen in APE, also den laufenden Beiträgen plus zehn Prozent der Einmalbeiträge. Dabei fiel das Minus bei den Rentenversicherungen mit 13 Prozent noch unterdurchschnittlich aus. Bei Riester- und Basisrentenprodukten war er noch größer. So sank das Neugeschäft mit Basisrentenprodukten 2011 um 18 Prozent auf 141 Millionen Euro und hat sich im Bereich der Einmalbeiträge sogar halbiert.

Bei den Riesterverträgen betrug das Minus 16 Prozent (im Vorjahr minus 19 Prozent) auf 219 Millionen Euro, fiel aber immerhin geringer aus als 2010 (19 Prozent). Die fondsgebundene Riester-Rente bleibt jedoch ein wichtiges Produkt: Immerhin 48 Prozent (2010 waren es 51 Prozent) der 2011 abgeschlossenen Riester-Verträge waren fondsgebunden.

Fondsgebundene Lebensversicherung stirbt aus

Die fondsgebundene Lebensversicherung ist vom Markt nahezu verschwunden. Zwar hat sich der seit 2005 zu beobachtende Rückgang im Neugeschäft (Ausnahme 2007) in den letzten drei Jahren kontinuierlich abgeschwächt. Insgesamt aber erfuhr die Produktkategorie in den letzten drei Jahren Einbußen von fast 60 Prozent. 2011 sank der Neuzugang um 18 Prozent auf 18 Millionen Euro.

Lediglich Produkte gegen Einmalbeitrag legten gegen den Trend um acht Prozent zu, während das Fondspolicengeschäft gegen Einmalbeitrag insgesamt um 21 Prozent auf knapp eine Milliarde Euro deutlich zurückging.

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