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Rentenversicherung: Einmalbeitrag konkurriert mit anderen Anlageformen

Ganz offensichtlich haben die Lebensversicherer vom wachsenden Markt der Altersvorsorge besonders profitiert. Von 2004 bis 2006 haben sie ihren Anteil an der Geldvermögensbildung der privaten Haushalte nach Zahlen der deutschen Bundesbank von 17,2 auf 19,9 Prozent erhöht - auch wenn der Absolutbetrag der Lebensversicherung 2006 mit 25,9 Milliarden Euro leicht unter dem Vorjahreswert lag. Rund 2 000 Euro hat dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zufolge jeder Haushalt in Deutschland im vergangenen Jahr in Lebensversicherungen oder von Lebensversicherern gegründete Pensionskassen oder -fonds eingezahlt.

Dabei beobachtet die Branche einen Trend zu Verträgen mit Einmalzahlungen. 2006 stiegen die Einmalbeiträge um 27,4 Prozent auf 11,6 (9,1) Milliarden Euro. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 1,332 Millionen Lebensversicherungen gegen Einmalbeitrag abgeschlossen. Dabei haben Rentenversicherungen (45,1 Prozent) und fondsgebundene Rentenversicherungen (7,2 Prozent) den größten Anteil - zumindest dem Beitrag nach. Die Restschuldversicherungen dominieren nach Anzahl der Verträge (68,6 Prozent) mit nur sechs Prozent der Beiträge.

Grund hierfür ist laut GDV zum einen das Alterseinkünftegesetz (es müssen nicht mehr mindestens fünf gleichmäßige Jahresbeiträge eingezahlt werden), daneben aber vor allem das Geschäft mit Sofortrenten. Mit anderen Worten: Das Thema Altersvorsorge zieht anscheinend vor allem bei ruhestandsnahen Jahrgängen. Zunehmend wird die Rentenversicherung aber auch mit Blick auf die Kapitalertragssteuer und die gekürzten Freibeträge vermarktet. Werden freiwerdende Beträge - etwa aus auslaufenden Lebensversicherungen oder auch Erbschaften - in Rentenversicherungen mit Einmalbeitrag angelegt, entfällt zunächst einmal die Kapitalertragssteuer. Erst im Rentenalter muss dann der Ertragsanteil mit dem in der Regel niedrigeren Steuersatz versteuert werden. Die Rentenversicherung tritt damit in unmittelbaren Wettbewerb mit anderen Anlageformen wie etwa Festgelder.

Einen weiteren Trend, den der GDV beobachtet, wird die Branche vermutlich weit weniger freudig aufnehmen: Seit einigen Jahren gibt es eine Entwicklung zu kleinvolumigem Geschäft. Hier schlagen unter anderem Verträge zur Bestattungsvorsorge zu Buche. Weitaus maßgeblicherer Grund dafür, dass die Kunden mehr Verträge mit niedrigeren Versicherungssummen abschließen ist aber die Riester-Rente, die für viele Versicherer einen großen Teil ihres Neugeschäfts ausmacht. Den Zahlen des GDV zufolge entfiel 2006 ein Viertel aller neu abgeschlossenen Verträge der Branche auf Riester-Policen.

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