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Kein Absatzeinbruch durch Unisex-Tarife

Diese Voraussagen haben sich den nun vorliegenden Zahlen für 2006 zufolge nicht bestätigt: Trotz Unisex-Tarifen wurden im Jahresverlauf 2,4 Millionen Riesterverträge neu abgeschlossen - eine Million mehr als im "Schlussverkaufsjahr" 2005. Insgesamt stieg damit die Anzahl der Verträge auf 8,05 Millionen. Das ist fast doppelt so viel wie Ende 2004.

Zu dieser neuerdings so gestiegenen Beliebtheit von "Riester" mag mancherlei beigetragen haben: Änderungen wie die verringerte Bürokratie durch den Verzicht auf jährliche Zulagenanträge oder das Kapitalwahlrecht für einen Teil der angesparten Summe zu Beginn der Auszahlungsphase haben das Produkt den Kunden schmackhafter gemacht. Und die im Zuge der gesetzlich vorgesehenen Stufen gestiegenen Beiträge (der weitaus größte Teil der Kunden macht diese Anhebungen mit) lassen auch für die Vertriebe die Provisionen attraktiver erscheinen. Ohnehin hat die Rechtsprechung zur Verteilung der Abschlussprovisionen bei Lebensversicherungen das Vergütungsmodell, das Riester anfangs bei den Vertrieben im Vergleich zur klassischen Lebensversicherung wenig beliebt machte, nivelliert sich aus Sicht der Berater der Unterschied zwischen Riester und Lebensversicherung, was es sicher leichter macht, Letzteres zu empfehlen.

Verlässliche Zahlen darüber, ob Riester wie es nach der Produkteinführung ermittelt wurde, weiterhin (oder nach Einführung der Unisex-Tarife sogar noch verstärkt) mehrheitlich von Frauen abgeschlossen wird, gibt es derzeit nicht. Es dürfte aber auch unerheblich sein. Selbst wenn das Produkt für Männer unattraktiver geworden sein sollte, bieten die Frauen einstweilen noch hinreichendes Potenzial - schließlich werden die Marktforscher nicht müde, darauf hinzuweisen, dass die Altersvorsorgesituation von Frauen im Schnitt ungleich schlechter ist als die von Männern. Überdies ist davon auszugehen, dass die staatliche Förderung durch Zulage und steuerliche Absetzbarkeit auch aus Männersicht das Manko Unisex zumindest mittel- und langfristig überkompensieren wird - zumal im Zuge der Anpassung an das Allgemeine Gleichstellungsgesetz auch andere Produkte zunehmend mit Einheitstarifen angeboten werden dürfen.

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