Blickpunkte

Privatkundengeschäft - Sparda-Banken werden direkter

Schon lange haben sich die Sparda-Banken als "Direktbanken mit Filialen" definiert. Dass der Direktvertrieb vor den Filialen kam, hat mit dem einstigen Selbsthilfecharakter der früheren Eisenbahnerbanken zu tun. Statt Filialen gab es damals Vertreter, die den Kollegen gewissermaßen das Banking am Arbeitsplatz anboten. Die Filialisierung begann erst mit der Öffnung für weitere Zielgruppen über die Eisenbahner und den öffentlichen Dienst hinaus und wurde deshalb auch in einer Zeit weiterbetrieben, als andere Institute längst mit der Straffung ihres Filialnetzes begonnen hatten - was im genossenschaftlichen Verbund nicht selten zu Unmut führte. Doch auch bei den Sparda-Banken ist die Filialisierung mit 432 Geschäftsstellen mittlerweile abgeschlossen. Wenngleich der Verband nicht mit der Schließung von Geschäftsstellen rechnet, geht es im stationären Vertrieb jetzt nicht mehr um Expansion, sondern um "Optimierung". Lediglich fünf neue Standorte kamen in der Gruppe 2010 hinzu. Im laufenden Jahr wird eine ähnliche Größenordnung erwartet.

Der Akzent soll nun wieder auf das Direktbanking gelegt werden - und zwar auch für den Vertrieb. Hatte der frühere Verbandsvorsitzende Peter Scharpf die Filialen noch stets als "Saugnäpfe" für das Neugeschäft bezeichnet, so will man nun die Akquisitionsfähigkeit der elektronischen Kanäle ausbauen und so die Gleichwertigkeit von Filiale und Internet in der Neukundengewinnung erreichen. Bis 2013 sollen 15 Prozent der Neukunden im Internet gewonnen werden - mehr als doppelt so viele wie heute. Red.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X