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Verbundfragen Sparda-Banken im Verbund: Es knirscht wieder

Manchen Medien sind die Sparda-Banken dieser Tage zu langweilig, hört man beim Verband der Sparda-Banken: Weil keine Skandale zu erwarten sind, wird die Pressekonferenz nicht besucht. Auch in diesem Jahr haben die einstigen Eisenbahner-Banken die Erwartung der Solidität wieder erfüllt. Sondereffekte durch die Finanzkrise gab es praktisch nicht. Das Geschäftsmodell hat sich einmal mehr als tragfähig erwiesen.

Dass man - anders als viele VR-Banken oder Sparkassen - auch im Einlagengeschäft im letzten Quartal keine Ausreißer nach oben erzielte, berührt den Verband wenig. Solche Sondereffekte seien ohnehin großenteils vorübergehend. Zudem waren die Einlagenströme des Oktobers wenigstens teilweise durch die Auflösung von Depotbeständen verursacht. Und die Sparda-Kunden haben entgegen dem Trend die Flucht aus den Fonds nicht angetreten. Mit einem Brutto-Neugeschäft von 1,599 Milliarden Euro konnte das Vermittlungsvolumen an die Union Investment Privatfonds GmbH gegenüber dem Vorjahr überdurchschnittlich stark um 6,1 Prozent gesteigert werden. Ohne die Sparda-Banken, so heißt es aus der Gruppe, hätte die Fondsgesellschaft des Verbunds das Jahr mit einem Minus abgeschlossen.

Solche Aussagen zeigen: Im Verbund tritt die Gruppe ungebrochen selbstbewusst auf. Mit drei Millionen Mitgliedern stellen die Sparda-Banken mittlerweile jedes fünfte genossenschaftliche Mitglied. Beim Kartengeschäft tragen sie mit über einer Milliarde Euro an Kartenumsatz ein gutes Viertel zum Erfolg des Genossenschaftssektors bei. Beim Bausparen beträgt ihr Vermittlungsanteil 12,6 Prozent der insgesamt 16,7 Milliarden Euro an Neugeschäft, die 2008 über die Genossenschaftsbanken abgeschlossen wurden.

Nicht zuletzt aufgrund der wachsenden Bedeutung für die Organisation hatte sich das Verhältnis zum BVR in den vergangenen Jahren entspannt. Noch 2007 sprach Laurenz Kohlleppel von einer guten Integration der Spardas in den Verbund. Dies scheint sich jedoch unter dem Eindruck der Krise wieder geändert zu haben. Der Verband hält sich zwar zurück. Vertreter der Gruppe berichten jedoch, der Ton sei wieder schärfer geworden. Seit von den Sparda-Banken erwartet wird, sich an der Kapitalerhöhung der DZ Bank überproportional zu beteiligen, haben auch sie sich wieder mit ihren Wünschen zu Wort gemeldet. Jetzt kommt auch das Thema Bargeldversorgung wieder aufs Tapet: Dass man einerseits im Sinne der genossenschaftlichen Selbsthilfe zur Kasse gebeten werden soll, andererseits an den Geldautomaten des Verbunds für Fremdverfügungen mehr zahlen soll als zum Beispiel auch die PSD-Banken, wird erneut thematisiert. sb

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