Blickpunkte

Direktbanken - DAB Bank: Girokonto bleibt Cross-Selling-Produkt

Die Comdirect Bank AG, Quickborn, hat die Zahl ihrer Girokonten im ersten Halbjahr 2010 um beachtliche neun Prozent auf 583613 gesteigert und will in diesem Geschäftsfeld im zweiten Halbjahr weiter kräftig angreifen.

Ganz anders die DAB Bank AG, München. Auch die Unicredit-Tochter will zwar Erstbankverbindung ihrer Kunden werden und zu diesem Zwecke das Banking-Angebot jenseits des Brokerage ausbauen. In diesem Kontext verweist man auf die Möglichkeit der kostenfreien Bargeldversorgung an Shell-Tankstellen sowie künftig in den Filialen der Unicredit Group. Auch im Bereich Karten soll es noch im zweiten Halbjahr dieses Jahres neue Angebote geben.

Das Thema Erstbankbeziehung wird aber anders angegangen als beim Wettbewerb. Während im Markt in der Regel das Girokonto das Einstiegsprodukt ist, dem Anlageprodukte oder Kredite folgen, zäumen die Münchner das Pferd gewissermaßen vom Schwanz her auf: Getreu dem Motto, beste Direktbank für Trader, Anleger und Vermögensverwalter sein zu wollen, bleibt das Depot das Einstiegsprodukt. Girokonto und andere Banking -Produkte sind eher zur Abrundung der Produktpalette gedacht und dienen insofern weniger der Neukundengewinnung als der Festigung bestehender Kundenbeziehungen.

In den aggressiven Wettbewerb um Girokonten will man also gar nicht einsteigen. Marketing auf dem Niveau der Wettbewerber wird es deshalb auch nicht geben.

Dass man sich mit den Girokontenzahlen nicht an ihnen wird messen können, wird dabei gelassen in Kauf genommen. Doch auch von dem Ziel, mit dem Girokonto als Cross-Selling-Produkt zur Erstbankbeziehung der Wertpapierkunden zu werden, sind die Münchner offenbar noch weit entfernt. Die Girokontenzahl ist nach Vorstandsangaben noch nicht signifikant. Und auch der Anteil der Erstbankkunden wird nicht bekannt gegeben. Red.

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