Blickpunkte

Produktpolitik - Tagesgeld per App

Seit dem 1. Juli gibt es in Deutschland ein weiteres Tages- und Festgeldangebot eines ausländischen Anbieters. Unter der in den Niederlanden bereits 2001 eingeführten Marke Money-You ist ABN-Amro in den Markt eingestiegen. Die Differenzierung von Wettbewerb erfolgt vor allem durch technische Details. Auf das Post-Ident-Verfahren kann hierzulande - anders als in den Niederlanden - zwar nicht verzichtet werden. Allerdings wird den Kunden angeboten, das Konto umgehend zu eröffnen, auch wenn der Gang zur Postfiliale zwecks Identifizierung des Kontoinhabers erst einige Tage später erfolgt.

Der Rest ist technische Spielerei. Mit einer App ist das Onlineangebot auch mobil verfügbar. Und dabei können Konten zum Beispiel mit dem Sparziel - etwa als Kreuz-fahrt-Sparkonto - benannt und auf dem i-Phone oder i-Pad auch entsprechend bebildert werden. Das mag technisch affinen Kunden sicher entgegenkommen. Den Wettbewerb entscheidet es aber wohl eher nicht. Gerade im Tagesgeldbereich läuft der bekanntlich fast nur über die Konditionen.

Was aber die Konditionen angeht, verfolgen die Niederländer die gleiche Strategie, wie andere Anbieter auch: Nicht immer ganz an der Spitze, aber im Wettbewerbsvergleich gut positioniert. Auf zeitlich befristete Lockangebote für Neukunden soll verzichtet werden. Stolz verweist man darauf, das Money-You im Heimatmarkt bereits zweimal mit dem goldenen Sparschwein für dauerhaft gute Zinsen ausgezeichnet wurde. Das alles ist freilich nicht wirklich neu. Zu der Erkenntnis, dass solche Lockangebote nur zum Zinshopping erziehen und die Verbraucherschützer zu öffentlichkeitswirksamer Kritik provozieren, sind andere Anbieter schließlich auch schon gelangt. Den Tagesgeldmarkt revolutionieren wird das neue Angebot insofern sicher nicht. Es ist aber ein weiteres Indiz für die Rückkehr der Ausländer. Red.

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