Blickpunkte

Zielgruppen Bargeldloses Bargeld

Seit 1994 bereits kooperiert die Postbank beim Bargeldtransfer mit Western Union. Zielgruppe von Western Union sind bekanntlich vor allem Migranten, die ihren Familien Geld zukommen lassen wollen, wofür vor Ort in den Heimatländern keine Bankverbindung zur Verfügung steht. In Deutschland dagegen besitzen die Absender der Beträge in der Regel durchaus ein Girokonto. Das Verfahren ist dann umständlich: Zunächst muss Bargeld abgehoben werden, um es sodann zum Zwecke des Transfers wieder einzuzahlen.

Mit "Western Union direkt" hat die Postbank im März diesen "Umweg" beseitigt. Inhaber eines Postbank-Girokontos und eines Zugangs zum Online-Banking müssen ihr Konto lediglich einmalig für den Service freischalten lassen. Dann können sie den Betrag direkt abbuchen lassen und ins Ausland verschicken. Freigegeben wird der Auftrag mit einer mobilen TAN.

Dieser Service steht aber nur Postbank-Kunden zur Verfügung. Kunden anderer Institute müssen weiterhin eine Postbank-Filiale oder eine andere Western-Union-Vertriebsstelle (vor allem die Standorte der zum genossenschaftlichen Verbund gehörenden Reisebank) aufsuchen und das Geld bar einzahlen. Gerade für Menschen, die regelmäßig auf diesem Weg Geld versenden, könnte dies ein Argument sein, ihr Girokonto auf die Postbank zu verlagern. Insbesondere die Sparkassen könnten dadurch in der Zielgruppe Migranten Marktanteile verlieren - es sei denn, sie entschließen sich, die bereits 2004 geschlossene Rahmenvereinbarung zwischen DSGV und Western Union mit mehr Leben zu erfüllen. Bisher bieten erst sieben Sparkassen den Service an. Red.

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