Der in Deutschland allen Bemühungen zum Trotz immer noch unterrepräsentierten aktienorientierten Altersvorsorge will das Deutsche Aktieninstitut mit einer staatlichen Förderung des aktienbasierten Vorsorgesparens auf die Beine helfen und hat dazu einen Aktionsplan entwickelt, den man jetzt der Politik nahebringen will. Die OVB fordert vor allem mehr Kontinuität in der Rentenpolitik, um die Verunsicherung der Bürger zu beenden. Und weil oftmals nur die Beratung den Anstoß für die eigene Vorsorge der Bürger gibt und psychologische Barrieren überwindet, soll diese Beratungsleistung auch besser anerkannt werden - zumal sie staatlicherseits nicht erbracht wird.
Die Volkswirte der DZ Bank präsentieren ihr Modell, wie der Staat die private Altersvorsorge fördern kann: In der Niedrigzinsphase soll ein Teil der Zinsersparnis in einen Altersvorsorgefonds fließen, aus dem dann Zulagen für alle Vorsorgesparer gezahlt werden. Dirk Degenhardt von der Deka bricht eine Lanze für Riester als Vorsorgeform, die sich für alle Einkommensgruppen eignet, aber gerade auch Geringverdienern zugutekommt. Den Entwürfen gemeinsam ist die Forderung, die bei Riester bislang vorgeschriebenen Garantien zu lockern beziehungsweise ganz darauf zu verzichten.
Noch ist Altersarmut kein Massenphänomen, so Joachim Ragnitz, und wird trotz des erwarteten Anstiegs nicht dramatisch werden. Zu den Stellschrauben, mit denen sich Altersarmut verhindern lässt, zählt Ragnitz steuerfinanzierte Transfers im Sinn eines "Aufstockens" kleiner Renten, aber auch Änderungen bei der Anrechnung anderer Einkommen, etwa aus privater oder betrieblicher Altersvorsorge auf die Grundsicherung. Auch dies ist ein Gedanke, den im Kern alle Autoren unterstützen. Nur dann haben auch Geringverdiener Anreize zu mehr Eigenvorsorge.
Leitartikel
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